Fußheberschwäche bei Morbus Parkinson

Peroneusparese bei Morbus Parkinson

In Deutschland sind ca. 250.000 Menschen von Morbus Parkinson betroffen, einer degenerativen Erkrankung der Basalganglien (Anhäufungen von Nervenzellen) im Gehirn. Diese Nervenzellenansammlungen sind an der Steuerung motorischer Prozesse beteiligt und benötigen dafür den Botenstoff Dopamin. Dieser wird von der Substantia nigra, einer Struktur im Gehirn, freigesetzt. Bei der Parkinson-Krankheit sterben die Gehirnzellen eben dieser Struktur ab, so dass es zu einem Dopaminmangel kommt.

Was ist Morbus Parkinson?

In der Folge des Dopaminmangels kann das Gehirn die Bewegungsabläufe des Körpers nicht mehr kontrollieren und koordinieren. Dies äußerst sich in Symptomen wie Zittern (Tremor), Muskelsteife (Rigor) und Bewegungsverlangsamung (Bradykinese). Durch die zunehmend schwerfallende Kontrolle der motorischen Prozesse verschlechtert sich auch das Gangbild der Patienten – es kommt zu einer Fußheberschwäche. Funktionelle Elektrostimulation kann hier die ausgefallenen Bewegunsreize sozusagen ersetzen und damit Bewegungsabläufe unterstützen: Der Peroneusnerv wird über Elektroden auf der Haut direkt angesteuert und ist so nicht auf die Signale aus dem Gehirn angewiesen – dies ermöglicht dem Patienten ein natürlicheres, sicheres Gangbild.

 

Intelligentes Fußhebesystem – wieder mobil mit dem innoSTEP-WL

Anwendungen und Vorteile von funktioneller Elektrostimulation

Bei welchen Krankheitsbildern oder Diagnosen ist FES möglich?

  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Zerebralparese (infantil)
  • inkomplette Wirbelsäulenverletzung
  • neurologische Erkrankungen
  • Unfälle (heftige Stürze oder Stöße)
  • Bandscheibenvorfall

Vorteile der funktionellen Elektrostimulation (FES)

  • Sturzgefahr wird gemindert
  • Gehgeschwindigkeit wird erhöht
  • Muskelathrophie wird reduziert
  • Selbstständigkeit wird erhöht

Das innoSTEP-WL ist ein innovatives, kabelloses FES-System zur funktionellen Elektrostimulation bei Fußheberschwäche und kann Patienten zu einer gesteigerten Beweglichkeit und Lebensqualität verhelfen: Über Elektroden am Bein werden Impulse an den Peroneusnerv (Fibularisnerv) gegeben und an den Schienbeinmuskel (Musculus tibialis anterior) weitergeleitet, sodass der Fuß sich beim Gehen hebt. Damit ermöglicht das Fußhebersystem ein natürlicheres, sichereres Gangbild durch elektrische Stimulation. Langfristig kann die wiederholte Reizweiterleitung durch das zentrale Nervensystem zusammen mit effektivem EMS-Training zu einer neuronalen Neuausrichtung und einer dauerhaften Verbesserung des Gangbilds führen.

Neurologen und Fachleute spielen eine Schlüsselrolle in der umfassenden Betreuung von Fußheberschwäche und Multipler Sklerose. Ein kooperativer Ansatz zwischen verschiedenen Fachkräften gewährleistet eine ganzheitliche Versorgung und individuelle Behandlungspläne.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner